2019

Unser Programm 2019
16.11.2019

Musikalische Küsse prickelten
Ein fulminantes Konzert im Rathaussaal gaben „French Kiss“.
Von Peter Pavlas 

Pianistin Steffi Heelein und Sängerin Mireille Vicogne wurden unterstützt von Philippe Matic Arnauld des Lions und dem Chor „Voices for Masaka“. In der Abschlussveranstaltung des Kulturförderkreis Laaber, erstmals im Sitzungssaal des Rathauses Laaber, waren zuletzt nicht einmal mehr Stehplätze zu ergattern.
„Woran denkt ihr bei Schmuddelwetter?“ fragte Mireille Vigogne die Zuhörer. „Glühwein!“ hieß es. „Wir Franzosen denken dann an die Liebe!“ gab sie launig zurück. Und um die ging es dann in allen Spielarten. Jacques Dutronc, Georges Brassens, France Gall, Michel Polnareff und Edith Piaf waren einige der Interpreten, deren unsterbliche Chansons in Laaber erklangen. Das Publikum sang vergnügt mit, wo es ging. Jazzige „Feuilles mortes“, „Je veux“ von Zaz, geröhrter Rock, Hippie-Musik und „Non, je ne regrette rien“ wärmten alle Herzen. „Lauter Ohrwürmer“, befand ein begeisterter Besucher.


Quelle: Mittelbayerische Zeitung
              19.11.2019

Weitere Informationen zu Steffi Heelein, Mireille Vicogne und „Voices for Masaka“: https://voicesformasaka.de

02.10.2019

ORTSGESCHICHTE
Vom Kulturgut der Dorfwirtschaft
Brauen, Braten und Biergenuss in alten und neuen Zeiten: Eine Reise durch die Geschichte der Gastronomie in Laaber.
Von Peter Pavlas

Nationalökonomie zu studieren oder BWL, dauert ja ein paar Semester. In Laaber aber ließen sich die Teilnehmer einer Veranstaltung des Kulturförderkreises von Ortsheimatpfleger Karl Hammerl im Schnelldurchgang vergnüglich zu „Wirtschaftsexperten“ ausbilden. Und später, nach Beendigung des Studiums, spielte die Musik zu Bier und Bratwürsten.

Der Satiriker Gerhard Polt, ein großer Freund der Institution Wirtshaus, sagte einmal: „Wo Bier ausgeschenkt wird, kommen Menschen ins Gespräch, kommen sich näher und entwickeln interessante Gedanken.“ Soziologen sprechen von einem „dritten Ort“ neben dem Zuhause und der Arbeit, an dem Austausch zwischen den unterschiedlichsten Gesellschaftsgruppen möglich sei, an dem beinahe jeder aufgenommen werde und Meinungen aufeinandertreffen könnten.

Wirte klagen über wuchernde Bürokratie, den Mangel an geeignetem Personal oder den Trend, dass Vereine zum Feiern im Vereinsheim, das über eine Zapfanlage verfügt, bleiben und nicht mehr im Gasthaus in der Ortsmitte.

Der Ort Laaber ist in dieser Hinsicht weder besonders gut noch besonders schlecht aufgestellt. Wirtshäuser kommen und gehen, das ist schon seit Generationen auch hier so.

Ortsheimatpfleger Karl Hammerl führte im Rahmen des landkreisweiten Themas „Kultur.Wirtschaft“ durch den inneren Markt und wies dabei auf eine Auswahl der verschwundenen und noch bestehenden Horte der Gastlichkeit hin.

Den Beginn markierte die Bierherstellung im ehemaligen Kommunbrauhaus. Es befand sich an der südlichen Ecke Martkplatz/Beratzhausener Straße. Dort konnte einst, wer das Bürgerrecht besaß, Gerstensaft brauen und in seinen Räumlichkeiten ausschenken.

Das fand ein Ende, als die Braustätte 1808 verkauft wurde, und nunmehr nur noch neun Wirte um den neuen Eigentümer Martin Ferstl brauen durften. Dieser war der Ur-Vorfahr von Ulrich Trettenbach, der das heutige Gasthaus unterhalb der Kirche betreibt, vor und in dem die Veranstaltung des Kulturförderkreises begann und endete. Vorsitzende Martha Söllner freute sich über 75 ausverkaufte Plätze.

Die Namen Ferstl, Trettenbach und Payerl (Letztere begründeten die bestehende Brauerei Plank) kehren immer wieder in der Geschichte der Gastronomie in Laaber.

Nach ermüdendem Schriftwechsel gelang es dem Eigentümer Hofmann im frühen 19. Jahrhundert, den miteinander verwandten neun Monopolisten eine Zeitlang eine weitere Privatbrauerei in der „Schleif“ am südlichen Laberufer entgegenzustellen.

Bevor es dazu kam, waren diese Räumlichkeiten der Glasveredelung lange zuvor leer gestanden. Die Bevölkerung goutierte die Produkte des neuen Bräus, besonders deswegen, weil das bisher produzierte Bier nicht immer von guter Qualität gewesen sei oder ausgereicht habe. Wer damals eine Taverne betrieb, hatte strenge Auflagen zu beachten. Der eine durfte Bier ausschenken, der andere dazu auch Essen kredenzen oder auch Übernachtungsmöglichkeiten anbieten oder Pferden die Rast gewähren.

Gewinn durch Diversifizierung
Der Bierausschank warf gemeinhin wenig Gewinn ab, weswegen die Wirte oft gleichzeitig eine Metzgerei oder Bäckerei betrieben oder manche auch eine Landwirtschaft.

Wo nun die Postfiliale existiert, über der ehemaligen Buchhandlung, in der jetzigen Apotheke oder im imposanten Straubingerhaus, wurde beispielsweise einst fröhlich getrunken und – oft im ersten Stock – auch getanzt.

„Roter Ochse“, „Deutscher Hof“ oder „Fuchsenwirt“ hießen einige der Etablissements. Bei letzterem waren es die Armen Schulschwestern, die der Zecherei ein Ende machten. Man richtete dort eine Kinderbewahranstalt ein, später eine Schule.

Den Abschluss fand der Rundgang in den voll besetzten Räumen des Gasthauses Trettenbach. Dessen Wirt meinte trocken, „Passt scho, beim Schlachtschüsselessen sind’s noch mehr“. Die drei Musiker von Journey with Sue würzten den Ausklang mit ungewohnter, nichtsdestoweniger reizvoller englischsprachiger Musik. Bratwürstl, helles oder dunkles Bier schmeckten dazu wie in den Jahrzehnten zuvor.

Weitere gastronomische Angebote:
Da gab es zum einen auch noch die Bahnhofswirtschaft, die in jüngerer Zeit als Jugendzentrum diente.
 
Ein paar Meter flussabwärts war die Gaststätte Stemplinger nicht nur wegen ihres Schweinsbratens berühmt. Von dort wanderten viele rotbestrumpfte Gäste in karierten Hemden gern zum Café Zeitler, das lange Zeit auch ein beliebtes Speiselokal war. Das ehemalige Café Schott in der Frauenberger Straße bot nicht nur unbegleiteten Damen einen sicheren Hort.

Quelle: Mittelbayerische Zeitung
              08.10.2019

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